Muskelkater – ein Trainingshindernis?

Als Muskelkater werden Katarrhe der Muskulatur bezeichnet, die ganz natürlich bei starker Belastung entstehen. Wenn Muskulatur beansprucht wird, hält sie nur bis zu einem bestimmten Grad, dann reißen einzelne Fasern. Das lässt sich mit einem dicken Seil aus vielen dünnen Fäden vergleichen – ist die Belastung groß, werden einzelne der Fäden zerreißen. Aber das gesamte Seil bleibt intakt. Das ist die grobe Erklärung. Die Entstehung von Muskelkater ist nicht bis in alle Details geklärt. Sicher ist, dass der Schmerz beim Muskelkater auf das verletzte Gewebe zurückzuführen ist, das sich leicht entzündet.

Sport und Belastung

Verkaterte Muskulatur erholt sich am schnellsten, wenn sie ruhig gestellt ist oder nur minimal belastet wird. Dehnungsübungen helfen weder, dem Muskelkater vorzubeugen, noch heilen sie ihn. Und Massagen reizen den kaputten Muskel nur noch mehr, sind also kontraproduktiv. Wirklich schmerzlindernd ist Wärme in Form von Bädern und feuchten Umschlägen – die Hitze hilft wohl bei der Regeneration. Wer direkt nach dem Training heiß duscht oder eine Sauna besucht, hat erfahrungsgemäß weniger Probleme mit Muskelkater. Das liegt vermutlich daran, dass die feinen Risse in der Muskulatur sich nicht entzünden, sondern durch die sofortige Wärme und damit verbundene bessere Durchblutung der Heilungsprozess sofort einsetzt. Belastet werden sollte die Muskulatur am nächsten Tag trotzdem nicht.

Regenerationsphasen gehören zum Trainingsplan

Warum Training? Wer einen Sport ausübt, weiß, wie wichtig regelmäßiges Training ist. Es dient dem Aufbau von Muskulatur, dem Erhalt der Muskulatur, der Körperkoordination und ganz allgemein der Verbesserung der eigenen Fähigkeiten. Aber tägliches Training ist nicht sinnvoll, zumindest nicht ohne Einschränkungen. Denn Muskulatur baut sich in der Ruhephase nach dem Training auf, nicht während der Beanspruchung. Beanspruchung gibt dem Muskel das Signal „Du wirst gebraucht, Du musst stark sein“. Der Körper reagiert mit Höchstleistung, und sowie etwas Ruhe herrscht, wird alle verfügbare Energie auf den Aufbau neuer, effizienterer Muskelfasern verwendet. Aber eben erst in der Ruhephase, denn während des aktuellen Gebrauchs kann die Muskulatur nicht neu aufgebaut werden. Deshalb sind 24 bis 48 Stunden Regenerationszeit zwischen zwei Trainingseinheiten sinnvoll. Regenerationszeit heißt nicht, dass man auf der faulen Haut liegen muss. Regenerationszeit heißt vielmehr, dass anders trainiert wird. Sie dient leichten Übungen, die Koordination und Körpergefühl schulen.