Muskelkater

Ob Sportler oder nicht – Beinahe jeder kennt den Muskelkater, der nach ungewohnter Bewegung und Anstrengung durch die Muskeln zieht. Muskelkater tritt, entgegen weitverbreiteter Meinungen, nicht nur bei eher unsportlichen Menschen auf. Selbst geübte und durchtrainierte Sportler leiden hin und wieder an den Muskelschmerzen. Diese Überbelastung kann bei verschiedenen Tätigkeiten auftreten. Gängige Beispiele bzw. Ursachen dafür sind sportliche Betätigungen, die entweder falsch oder zu lange durchgeführt werden, verschiedene Arbeiten, die viel Kraft erfordern oder einseitig zu erledigen sind und nicht zuletzt, wenn der Mensch sich übernimmt und die nötige Kraft nicht besitzt.

Wie entsteht Muskelkater?

Dass Muskelkater vor allem durch für den Körper ungewohnte Bewegungen ausgelöst wird steht außer Frage. Was genau im Körper geschieht, damit der Muskelschmerz entsteht ist dagegen noch weitgehend unklar. Allerdings gibt es verschiedene Theorien zur Entstehung dieser Muskelschmerzen.
Während früher eine Übersäuerung des Muskels als auslösender Faktor beschrieben wurde, tendieren die Meinungen der Forscher nun zu der Version, dass durch Überlastung zarte Risse im Muskelgewebe auftreten. Durch kleine, lokale Entzündungen dieser Risse entstehen Ödeme, der Muskel schwillt an und der bekannte Dehnungsschmerz entsteht.
Am häufigsten entstehen diese kleinen Risse beim spontanen Stoppen einer Bewegung, wie beispielsweise beim Bergabgehen oder beim Abfedern eines Sprungs.

Symptome

Häufig ist es so, dass sich direkt bei der Tätigkeit keine Symptome erkennbar machen. Allerdings, wenn der Muskel in den Ruhezustand kommt und Belastung vorbei ist, fängt er an zu schmerzen. Der Muskelkater, also der Dehnungsschmerz der Muskeln nach zu intensiver oder ungewohnter Beanspruchung, stellt sich zumeist erst einige Stunden nach der auslösenden Aktivität ein und erreicht meist nach etwa 24 Stunden seinen Höhepunkt.
Die Schmerzen können bis zu einer Woche lang anhalten und zeigen sich vor allem bei Dehnung oder Druck auf den betroffenen Muskel, sowie bei Belastung oder bestimmten Bewegungen, welche dann auch schwer fallen.
Die Muskeln fühlen sich meist verhärtet und geschwollen an.

Folgeschäden durch Muskelkater?

Die Muskeln des menschlichen Körpers erholen sich nach einem Muskelkater in aller Regel vollständig. Daher sind Folgeschäden sehr unwahrscheinlich. Sollte ein Muskelkater länger als etwa zehn Tage in Stärke und Intensität anhalten, sollte allerdings zur Vorsicht ein Arzt aufgesucht werden um bleibende Muskel- oder Faserschäden auszuschließen.

Tipps um Muskelkater vorzubeugen

Wer den Muskelkater schon im Vorfeld ausschließen möchte, der hat viele Möglichkeiten eine gute Vorbeugung zu treffen und somit kann er den Schmerzen und anderen Unannehmlichkeiten aus dem Weg gehen. Muskelkater lässt sich aber nicht gänzlich verhindern. Jedoch lässt sich das Ausmaß der Muskelschmerzen durch korrektes Aufwärmen vor dem Sport und vorsichtige Dehnungsübungen erheblich reduzieren. Diese Übungen sollten sowohl vor, als auch nach der Muskelbelastung durchgeführt werden.
Das richtige Dehnen sollte von einem Fachmann vorab erklärt werden, um zu verhindern, dass schon dabei Muskeln überstrapaziert werden.
Da Muskelkater vor allem durch außergewöhnlich intensive Beanspruchung der Muskulatur ausgelöst wird, kann durch stufenweise gesteigertes Training vorgebeugt werden. Gibt man den Muskeln die Chance, sich langsam an die bislang ungewohnte Beanspruchung zu gewöhnen, fällt eventueller Muskelschmerz nach dem Training wesentlich erträglicher aus.

Mittel gegen Muskelkater / Muskelkater Behandlung

– Medikamentöse Behandlung
Bei starken Muskelschmerzen nach intensiver Bewegung können Schmerzmittel zwar die Schmerzen lindern, jedoch kann der Muskelkater an sich nicht medikamentös behandelt werden. Daher ist die Einnahme von Schmerzmitteln bei Muskelkater eher umstritten. Sinnvoller bei akutem Muskelschmerz können pflanzliche Salben sein, welche die Durchblutung und somit die Muskelregeneration positiv beeinflussen.

– Massagen
Durch die Verhärtung der Muskeln liegt es nah, diese zu massieren, um die Schmerzen zu lindern und die verkrampften Muskeln zu lockern. Jedoch kann diese Massage das genaue Gegenteil bewirken. Durch die zusätzliche Irritation der Muskeln bei einer Massage, wird der Genesungsprozess unter Umständen stark verzögert.

– Wärmebehandlungen
Wärmebehandlungen, wie etwa Saunabesuche oder Bäder, können die Erholung der Muskeln positiv beeinflussen. Durch die schonende Entspannung und Anregung der Durchblutung werden Schmerzen gemildert und Muskeln in ihrer Regeneration unterstützt. So kann bereits eine warme Dusche nach dem Sport helfen.

– Ernährung
Wer sich gesund ernährt bietet dem Körper eine gute Grundlage um gesund und belastbar zu bleiben. Beispielsweise unterstützen Vitamin E und magnesiumhaltiges Mineralwasser den Körper in der Muskelregeneration.

– Weiteres Training
Auch wenn es sich bei akutem Muskelkater nicht danach anfühlt: Die bewusste Bewegung und vorsichtige Anspannung der betroffenen Muskeln kann dem Körper helfen, die entstandenen Schäden der Muskulatur zu regenerieren und sich auf lange Sicht an diese Anstrengung zu gewöhnen. Während eines Muskelkaters sollte also dennoch weiter trainiert werden, wenn auch sehr vorsichtig und langsam.

Trainieren trotz Muskelkater

Auch wenn die Muskelschmerzen überaus unangenehm sein können, kann auch mit Muskelkater weiterhin trainiert werden. Hier ist allerdings weniger mehr! Denn mit akut „verkaterten Muskeln“ sollte die Intensität des weiteren Trainings deutlich verringert werden, um die Muskeln nicht zusätzlich zu überreizen.
Der Körper bemüht sich nach dem ersten Muskelkater um die Regeneration der Muskeln und Anpassung an die neue Belastung. Vor dem Sport sollten die Muskeln, die sich zumeist verspannt und hart anfühlen, sehr vorsichtig gedehnt und auf die Belastung vorbereitet werden. Bei starken Schmerzen kann auch auf das Training verzichtet und stattdessen die betroffenen Muskeln gezielt leicht belastet werden.

Da sich der Muskelkater meist einen Tag nach der ungewohnten Anstrengung besonders schmerzhaft zeigt, kann Bewegung in dieser Zeit sehr schwer fallen.
Diese Schmerzen nehmen in den folgenden Tagen jedoch Stück für Stück ab. Dementsprechend sollte das Trainingsprogramm angepasst werden und sich langsam und stufenweise steigern, während der Körper die Muskeln regeneriert.
Wenn nach einigen Tagen der Muskelkater vollständig verschwunden ist, können die Muskeln wieder stärker Belastet werden.
Zwar ist es sehr wahrscheinlich, dass dann ein weiterer Muskelkater entsteht, allerdings ist dieser meist wesentlich erträglicher als der erste.
Der Muskel passt sich also den neuen Aktivitäten an. Ein Muskelkater kann zwar durchaus schmerzhaft sein, hilft dem Körper aber auch, sich selbst schonend an neue Bewegungen an zu passen.